Oleksandr Balbyshev ist ein zeitgenössischer ukrainischer Künstler, der hauptsächlich mit Ölfarbe auf Leinwand arbeitet und mit gefundenen Objekten experimentiert. Oleksandrs Kunst hat zwei sehr unterschiedliche Hauptrichtungen, die jeweils die wesentliche Seite seiner Identität darstellen. Erstens versucht Oleksandr als offener Schwuler mithilfe von Kunstpraktiken, die Natur der männlichen Identität und das Stigma des männlichen Aktes zu verstehen, die Abweichung von der Männlichkeit zu erforschen und neu zu definieren, was es bedeutet, männlich zu sein. Oleksandr fertigt lebendige Ölgemälde, wie Protestplakate, mit vielen Zitaten aus der Kunstgeschichte. Seine Werke verbergen ihre Homoerotik nicht und stellen die vorherrschende veraltete Moral in Frage, die männliche Nacktheit ablehnt. Zweitens interpretiert Oleksandr als Ukrainer ikonische Symbole der UdSSR neu, des Terrorimperiums, das sein Heimatland sieben Jahrzehnte lang besetzt hielt. Der Künstler versucht, die traumatische historische Erfahrung seines Landes zu überwinden, indem er die unheimlichen Scherben der UdSSR, darunter alte Porträts von Lenin und anderen sowjetischen Führern, in etwas Lustiges und nicht Gruseliges verwandelt. Letztlich erreicht Oleksandr eine künstlerische Ästhetik, die von kraftvollen Farbtupfern, mystischen surrealistischen Elementen, kitschig-dekorativen Qualitäten und absurden Aspekten geprägt ist, die an den Dadaismus erinnern.